Matallana 2013. Wie immer, aber nicht wie üblich in der Ribera del Duero.
Telmo Rodriguez reicht es nicht, einen normalen Spitzenwein zu produzieren. Der Matallana muss a) etwas Besonderes sein und b) muss er seinen eigenen Ansprüchen genügen. Und das ist alles andere als einfach.
Für den Matallana 2013, den Premium-Wein seiner Ribera-Trilogie (neben dem jungen Gazur und dem M2 de Matallana), stammt das Rebgut nur von insgesamt 4,5 ha, die biologisch bewirtschaftet werden (2005 noch nicht zertifiziert). Die 4,5 h für den Matallana 2010 setzen sich aus verschiedenen kleinen Weinparzellen in verschiedenen Gegenden (meist in der Gegend von Parilla) und mit unterschiedlichen Böden zusammen. Interessant dabei ist, dass es sich um eine Mischung aus sehr alten und neuen bzw. wieder ins Leben gerufenen Weinterrassen, die selbst bepflanzt wurden, handelt. Deswegen reicht es auch nur für knapp 5.000 Fl. jährlich.
Dass nur autochthone Hefen etc.pp verwendet werden und alles Handarbeit ist, bedarf eigentlich keiner Erwähnung. Die Weinberge werden übrigens seit geraumer Zeit von Telmo Rodriguez und seinen Partnern "biodynamisch" mit zwei Pferden bewirtschaftet. Also kein Traktorwein! Die Trauben werden nicht gepresst, sondern traditionell mit Füßen langsam und schonend zertreten.
Fermentiert in offenen 3000-Liter-Eichenfudern, danach für um die 20 Monate in neuen französischen Barriques gereift. Ein solcher Wein braucht Zeit, und der 2013er ist schon gut auf dem Weg. Wenn Sie etwas Geduld haben, empfehlen wir dennoch, den Wein noch 1-2 Jahre zu lagern.
Im Glas schwarz wie Johannisbeer-Saft. Schwarze Früchte, Lakritz und Gewürznoten überschlagen sich förmlich, die zarte Säure umspielt das Getöse bedächtig. Zarte Tabaknoten, spürbare Kaffee- und Graphittöne, die die umwerfende Mineralik unterstreichen. Am Gaumen noch überraschend jung und frisch, fruchtig mit überwältigender Pflaume und schwarzer Kirsche. Das ist nix zum Trinken, Weinfreunde, bitte einfach schweigen und langsam genießen.
Sehr lang, komplex bis zur Irritation.